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Internationalisierung im Mittelstand: In 5 Phasen zur erfolgreichen Expansion

  • Autorenbild: Friedhelm Best
    Friedhelm Best
  • 16. Mai
  • 5 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 16. Juni

Internationalisierung im Mittelstand: In 5 Phasen zur erfolgreichen Expansion von Friedhelm Best, Cross-Border Interim Manager in Singapur

Immer mehr mittelständische Unternehmen stehen vor der Frage: Wie können wir neue Auslandsmärkte erschließen und unser Wachstum sichern? Die Antwort lautet häufig: Internationalisierung. Gerade im Maschinen- und Anlagenbau sowie in der Elektroindustrie ist der Wettbewerb global. Besonders spannend ist die Region Asia Pacific, da sie stark wächst, viele Chancen bietet und strategisch wichtig ist. Doch die Expansion ins Ausland ist kein Selbstläufer. Sie erfordert klare Schritte und eine gute Vorbereitung.


Ein schwacher Heimatmarkt und der internationale Wettbewerb stellen mittelständische Unternehmen vor die Frage: Wie können wir neue Auslandsmärkte erschließen und unser Wachstum sichern? Die Antwort lautet häufig: Internationalisierung. Gerade im Maschinen- und Anlagenbau sowie in der Elektroindustrie ist der Wettbewerb global. Besonders spannend ist die Region Asia Pacific, da sie stark wächst, viele Chancen bietet und strategisch wichtig ist. Doch die Expansion ins Ausland ist kein Selbstläufer. Sie erfordert strategische Planung, eine realistische Selbsteinschätzung und ein klares Verständnis der typischen Entwicklungsstufen, die ein Unternehmen bei der Internationalisierung durchläuft.


Phasen der Internationalisierung im Mittelstand


Insbesondere für Führungskräfte ohne Auslandserfahrung stellt dieser Prozess eine komplexe Herausforderung dar. In diesem Beitrag beleuchte ich die fünf typischen Phasen der Internationalisierung im Mittelstand und zeige auf, welche Herausforderungen in jeder Phase auftreten und wie Unternehmen diese erfolgreich meistern können.


1. Phase: Reaktive Exporttätigkeit – Der erste Schritt ins Ausland


Viele mittelständische Unternehmen starten ihre Internationalisierung zufällig oder reaktiv. Ein ausländischer Kunde bestellt ein Produkt, ein Messekontakt führt zu einem ersten Auftrag oder ein Großkunde verlangt internationale Lieferfähigkeit. In dieser Phase gibt es oft noch keine klare Exportstrategie, sondern man reagiert auf Anfragen.


Typische Herausforderungen:

  • Keine Erfahrung mit Zoll, Logistik und Exportregeln

  • Mangel an internen Ressourcen (z. B. Sprachkenntnisse, Vertrieb)

  • Kein internationaler Vertrieb oder Kundendienst


Lösung:

Jetzt ist es wichtig, erste Strukturen zu schaffen: Klare Verantwortlichkeiten, interne Schulungen und die Einbindung externer Experten für Exportabwicklung sind unabdingbar, den Schritt zu professionalisieren und kostspielige Fehler zu vermeiden. Aus meiner Erfahrung ist es hilfreich einen Ausfuhrverantwortlichen innerhalb des Teams sowie fundiertes Wissen über internationalen Versand aufzubauen.


2. Phase: Strategischer Export – Vom Zufall zur Struktur


Nach ersten Auslandserfolgen erkennen viele Unternehmen das Potenzial. Es werden erste Zielmärkte analysiert, der Vertrieb wird strategisch geplant und das Exportgeschäft systematisiert.


Typische Herausforderungen:

  • Wie finde ich die richtigen Zielmärkte?

  • Wer sind passende Partner vor Ort?

  • Welche kulturellen Besonderheiten muss ich beachten?


Lösung:

Ein strukturierter Internationalisierungsplan ist jetzt entscheidend. Marktanalysen, Kundenprofile und Zielmarktstrategien bilden die Grundlage. Wichtig ist zudem der Aufbau belastbarer Netzwerke im Ausland – etwa durch Messen, Handelskammern oder Branchennetzwerke. Hieraus bilden sich Kontakte, aus denen sich zuverlässige Vertriebspartner finden lassen. Aus meiner Erfahrung hilft die Erstellung eines Go-To-Market (GTM) Strategie Plan. Hier werden alle relevanten Fragestellungen behandelt.


3. Phase: Lokale Vertriebsstrukturen – Nah am Kunden agieren


Mit wachsenden Umsätzen im Ausland wird die nächste Stufe erreicht: Eigene Vertriebsmitarbeiter oder lokale Partnerorganisationen vor Ort werden aufgebaut. Ziel ist, Kundennähe und Servicequalität zu verbessern.


Typische Herausforderungen:

  • Wie finde ich geeignete Partner oder Mitarbeitende?

  • Wie steuere ich das Zusammenspiel zwischen Zentrale und Ausland?

  • Wie bleibe ich meiner Marke treu, trotz regionaler Unterschiede?


Lösung:

Ein professionelles Partnermanagement, Schulung und die Definition klarer KPIs sind jetzt essenziell. Wichtig ist auch ein gutes Zusammenspiel zwischen Headquarter und lokaler Vertriebsorganisation. Ich habe erfahren, wie in dieser Phase die Einbindung lokaler Experten zur Einhaltung lokaler Regularien im Bereich HR sehr wichtig ist. Ebenso ist der Wissenstransfer vom Headquarter zum lokalen Team der Schlüssel zum Erfolg. In Asia Pacific ist der Aufbau von Vertrauen besonders wichtig. Wer in der Region langfristig erfolgreich sein möchte, muss Beziehungen pflegen und lokale Besonderheiten verstehen.


4. Phase: Internationale Niederlassung – Der Sprung in die operative Präsenz


In dieser Phase wird eine rechtliche Einheit im Ausland gegründet: eine Tochtergesellschaft, ein Joint Venture oder ein eigenes Werk. Das Unternehmen ist nicht mehr nur Vertriebspartner, sondern agiert vollwertig am lokalen Markt. Dieses beinhaltet je nach Branche auch Organisationen zur Schaffung lokaler Wertschöpfung.


Typische Herausforderungen:

  • Komplexe rechtliche und steuerliche Rahmenbedingungen

  • Aufbau eines lokalen Teams und Infrastruktur

  • Interkulturelle Führung


Lösung:

Hier empfiehlt sich die Zusammenarbeit mit lokalen Beratern und Interim Managern, die Erfahrung mit Unternehmensaufbau in der Region haben. Eine frühe Einbindung lokaler Mitarbeitender kann helfen, kulturelle Stolpersteine zu vermeiden. Ich empfehle hier einen ausführlichen Business Plan für die ersten fünf Jahre zu erstellen. In dieser Phase sollten auch die steuerlichen Aspekte mehr Aufmerksamkeit bekommen. In Asia Pacific ist dies besonders relevant: Jedes Land hat eigene Gesetze, Arbeitsmodelle und Erwartungen. Wer das ignoriert, riskiert hohe Kosten und langsames Wachstum.


5. Phase: Globale Integration – Internationalität als Teil der DNA


Im letzten Reifestadium ist das Unternehmen international integriert. Es betreibt mehrere Standorte weltweit, internationale Teams arbeiten gemeinsam an Projekten, und globale Lieferketten sowie Innovationsnetzwerke sind etabliert.


Typische Herausforderungen:

  • Steuerung komplexer internationaler Strukturen

  • Kulturelle Integration und Zusammenarbeit über Grenzen hinweg

  • Einheitliche Standards vs. lokale Anpassung


Lösung:

Ein globales Management System, digitale Tools zur internationalen Zusammenarbeit und eine klare Governance-Struktur sind nun erforderlich. Auch das Thema Nachhaltigkeit in globalen Lieferketten rückt in den Fokus. Aus meiner Erfahrung liefern die internationalen Niederlassungen in dieser Phase auch einen wertvollen Beitrag bei Innovationen und mit Best-Practices zur Unternehmensgruppe. Asia Pacific spielt hier eine zentrale Rolle: Viele Innovations-Impulse, Produktionsstandorte und Wachstumschancen liegen in dieser Region.

In 5 Phasen zur erfolgreichen Expansion im Mittelstand von Friedhelm Best, Cross-Border Interim Manager in Singapur

Fazit: Den Weg mit Strategie und Realismus gehen


Internationalisierung ist kein Sprint, sondern ein Marathon mit klaren Etappen. Mittelständische Unternehmen sollten ihre Ausgangslage realistisch einschätzen und sich gezielt für den nächsten Schritt vorbereiten.


Worauf es ankommt:

  • Realistische Selbsteinschätzung der eigenen Ressourcen

  • Ein klarer, strukturierter Fahrplan

  • Nutzung von Förderprogrammen und Beratung

  • Erfahrene Partner, etwa Interim Manager mit lokaler Expertise


Wer seine Expansion professionell plant und umsetzt, kann nicht nur neue Märkte erschließen, sondern die Resilienz und Zukunftsfähigkeit seines Unternehmens nachhaltig stärken.


Gerade in Asia Pacific ist es hilfreich, einen Partner zu haben, der den Markt versteht. Ein erfahrener Interim Manager vor Ort kann helfen, Risiken zu vermeiden, Zeit zu sparen und Teams erfolgreich aufzubauen.


Ein solcher Experte bringt praxisnahe Erfahrung und Netzwerke mit, um eine Internationalisierung erfolgreich lokal umzusetzen. Ein Interim Manager vor Ort kann die Maßnahmen im kulturellen Kontext umsetzen, Fehler vermeiden, Zeit einsparen und das lokale Team in die Lage versetzen eine erfolgreiche Niederlassung zu leiten.


Möchten Sie mehr erfahren? Nehmen Sie Kontakt auf, um maßgeschneiderte Unterstützung zur Internationalisierung Ihres Unternehmens zu besprechen.





FAQ: Internationalisierung im Mittelstand

Was bedeutet Internationalisierung im Mittelstand?

Internationalisierung heißt: Ein mittelständisches Unternehmen verkauft Produkte oder Dienstleistungen in andere Länder. Das kann über Exporte, Partnerschaften oder eigene Standorte im Ausland geschehen – zum Beispiel auch im Asia Pacific-Raum.

Warum ist der Asia Pacific Raum für den deutschen Mittelstand wichtig?

Der Asia Pacific-Raum wächst stark, ist innovationsfreudig und bietet Zugang zu Milliarden von Kunden. Länder wie China, Vietnam oder Indonesien bieten große Chancen – vor allem für Industrie- und Technologiebetriebe. Besonders stabil zeigt sich der südostasiatische Raum mit einem Wachstum von 5%.

Welche Fehler passieren häufig bei der Auslandsexpansion?

Viele Unternehmen starten ohne klare Strategie, unterschätzen kulturelle Unterschiede oder wählen falsche Partner. Auch fehlende Erfahrung mit lokalen Gesetzen und Vorschriften ist ein häufiger Stolperstein.

Wann ist ein Interim Manager bei der Internationalisierung sinnvoll?

Wenn es schnell gehen muss oder Know-how fehlt – zum Beispiel bei Erweiterung einer Niederlassung im Ausland – kann ein Interim Manager mit Erfahrung im Zielmarkt helfen, Risiken zu minimieren und den Prozess zu beschleunigen.

Welche Voraussetzungen braucht ein Unternehmen für den Schritt ins Ausland?

Wichtig sind ein belastbares Geschäftsmodell, Kapazitäten im Team, ein strukturiertes Vorgehen – und fundierte Marktkenntnisse, etwa durch externe Beratung oder lokale Experten im Asia Pacific-Raum.


 
 
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