Warum der Mittelstand jetzt international expandieren muss: 5 Gründe
- Friedhelm Best
- 3. Feb.
- 3 Min. Lesezeit

Der deutsche Mittelstand steht vor großen Herausforderungen. Der heimische Markt stagniert, die Nachfrage sinkt und Produktionskapazitäten bleiben ungenutzt. Viele Unternehmen reagieren mit Kostensenkungsmaßnahmen: Personalabbau, Budgetkürzungen und Effizienzsteigerungen. Doch diese Maßnahmen bieten nur kurzfristige Entlastung, sie sichern nicht die Zukunft. Die nachhaltigere Lösung? Internationalisierung.
Die Expansion in internationale Märkte ist weit mehr als eine Wachstumsstrategie; Sie ist eine Überlebensstrategie. Unternehmen, die sich global aufstellen, erschließen neue Umsatzquellen, verteilen Risiken und stärken ihre Wettbewerbsfähigkeit. Doch Internationalisierung bedeutet nicht nur Steigerung des Exports. Es geht um eine gezielte Markterschließung, operative Optimierung und die strategische Nutzung des starken „Made in Germany“-Images.
Basierend auf meiner Erfahrung als Geschäftsführer von Tochtergesellschaften in Europa und Asien stelle ich die fünf wichtigsten Gründe vor, warum der Mittelstand jetzt international expandieren sollte.
1. Marktdiversifizierung: Risiken minimieren, Chancen maximieren
Die Expansion in internationale Märkte reduziert die Abhängigkeit vom Heimatmarkt und minimiert die Risiken wirtschaftlicher Abschwünge. Unternehmen, die auf mehreren Märkten aktiv sind, stabilisieren ihre Umsätze und werden widerstandsfähiger gegenüber regionalen Konjunkturschwankungen.
Ein Beispiel: Im ersten Halbjahr 2024 stiegen die deutschen Exporte nach Polen um 4,6 % auf 48,4 Milliarden Euro, während die Exporte nach China um 2,7 % auf 48,2 Milliarden Euro zurückgingen (Quelle: Reuters). Diese Entwicklung zeigt, dass deutsche Unternehmen zunehmend auf eine diversifizierte Exportstrategie setzen, um ihre Abhängigkeit von einzelnen Märkten zu reduzieren.
Darüber hinaus bieten Schwellenländer in Asien, Afrika und Lateinamerika enormes Wachstumspotenzial. Wer früh in diese Märkte eintritt, kann sich langfristig Wettbewerbsvorteile sichern und von steigender Kaufkraft profitieren.
2. Zugang zu neuen Umsatzquellen
Internationale Märkte bieten Absatzpotenziale, die in Deutschland längst ausgeschöpft sind. Laut dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz exportieren rund 44 % der deutschen Unternehmen ihre Produkte ins Ausland und tragen damit maßgeblich zum wirtschaftlichen Erfolg des Landes bei. Selbst kleine Unternehmen erzielen im Durchschnitt mehr als 20 % ihres Umsatzes durch Exporte – ein klares Zeichen für das Umsatzpotenzial der Internationalisierung.
Wer neue Märkte betritt, kann bestehende Produkte und Kompetenzen anpassen und neue Kunden gewinnen. Dies stärkt nicht nur den Umsatz, sondern auch die globale Markenbekanntheit und das Unternehmensimage.
3. Skaleneffekte nutzen und Kosten senken
Durch Internationalisierung können Unternehmen Skaleneffekte realisieren: Höhere Produktionsmengen senken die Fixkosten pro Einheit und steigern die Wettbewerbsfähigkeit, siehe Investopedia. Investitionen in Automatisierung, optimierte Lieferketten und moderne Produktionsprozesse zahlen sich schneller aus, wenn sie über mehrere Märkte hinweg genutzt werden.
Zudem verbessert eine globale Präsenz die Verhandlungsposition mit Lieferanten, was zu besseren Konditionen und geringeren Beschaffungskosten führt.
4. Die Stärke von "Made in Germany" nutzen
Das Label „Made in Germany“ steht weltweit für Qualität und Ingenieurskunst. Diesen Ruf können mittelständische Unternehmen gezielt für ihren Markteintritt nutzen. Deutschland zählt laut Walters Kluwer zu den zehn innovativsten Ländern weltweit, mit einer starken Verbindung zwischen Forschung und Wirtschaft.
Internationale Kunden assoziieren deutsche Produkte mit Verlässlichkeit, Langlebigkeit und Innovation. Wer diese Werte in der globalen Markenstrategie betont, kann sich klar von der Konkurrenz abheben und langfristige Kundenbeziehungen aufbauen.
5. Zukunftssicherung durch globale Aufstellung
Unternehmen, die sich international breit aufstellen, sind resilient gegenüber globalen Unsicherheiten. Laut Germany Trade & Invest (GTAI) ist die Diversifizierung von Liefer- und Wertschöpfungsketten eine strategische Priorität geworden – nicht zuletzt aufgrund geopolitischer Veränderungen.
Durch eine globale Präsenz können Mittelständler schneller auf Trends und technologische Entwicklungen reagieren. Sie lernen von unterschiedlichen Märkten und profitieren von neuen Geschäftsmodellen, die ihre Wettbewerbsfähigkeit langfristig sicher

Fazit: Jetzt handeln, um die Zukunft zu sichern
Die Herausforderungen für den Mittelstand sind offensichtlich: stagnierende Märkte, ungenutzte Produktionskapazitäten und steigender Wettbewerbsdruck. Während Kostensenkungen nur kurzfristige Lösungen bieten, ist Internationalisierung der nachhaltige Weg zu Wachstum und Resilienz.
Doch der Weg in neue Märkte ist komplex. Entscheidend für den Erfolg sind lokale Marktkenntnisse, kulturelles Verständnis und die richtigen Netzwerke. Viele Mittelstandsunternehmen setzen deshalb auf die Unterstützung erfahrener Partner. Ein Cross-Border Interim Manager, der direkt im Zielmarkt tätig ist, kann den Markteintritt erheblich beschleunigen und typische Fehler vermeiden. Sein lokales Know-how schafft die Basis für einen erfolgreichen internationalen Start.
Wenn Ihr Unternehmen international expandieren möchte, tun Sie es nicht allein. Mit meiner Erfahrung als Geschäftsführer von Tochtergesellschaften in Europa und Asien begleite ich Sie auf dem Weg zur erfolgreichen Internationalisierung. Lassen Sie uns besprechen, wie wir Ihre Expansionsstrategie erfolgreich umsetzen – kontaktieren Sie mich noch heute!